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13.12.2003 Nachstehender Unfall ist wirklich passiert!!!! 
 Der folgende Brief eines Dachdeckers ist an die SUVA (Schweizerische
 Unfallversicherung Anstalt) gerichtet und beschreibt die Folgen einer
 unüberlegten Handlung:
 
 In Beantwortung Ihrer Bitte um zusätzliche Informationen möchte ich
 Ihnen folgendes mitteilen: Bei Frage 3 des Unfallberichtes habe ich
 'ungeplantes Handeln' als Ursache angegeben. Sie baten mich, dies genauer zu
 beschreiben, was ich hiermit tun möchte.
 Ich bin von Beruf Dachdecker. Am Tag des Unfalles arbeitete ich allein
 auf dem Dach eines sechsstöckigen Neubaus. Als ich mit meiner Arbeit fertig
 war, hatte ich etwa 250 kg Ziegel übrig. Da ich sie nicht die Treppe
 hinunter tragen wollte, entschied ich mich dafür, sie in einer Tonne an
 der Außenseite des Gebäudes hinunterzulassen, die an einem Seil befestigt
 war, das über eine Rolle lief.
 Ich band also das Seil unten auf der Erde fest, ging auf das Dach und
 belud die Tonne.
 Dann ging ich wieder nach unten und band das Seil los. Ich hielt es
 fest, um die 250 kg Ziegel langsam herunterzulassen.
 Wenn Sie in Frage 11 des Unfallbericht - Formulare nachlesen, werden Sie
 feststellen, dass mein damaliges Körpergewicht etwa 75 kg betrug. Da ich
 sehr überrascht war, als ich plötzlich den Boden unter den Füßen verlor
 und aufwärts gezogen wurde, verlor ich meine Geistesgegenwart und vergaß,
 das Seil loszulassen.
 Ich glaube, ich muss hier nicht sagen, dass ich mit immer größerer
 Geschwindigkeit am Gebäude hinaufgezogen wurde.
 Etwa im Bereich des dritten Stockes traf ich die Tonne, die von oben
 kam. Dies erklärt den Schädelbruch und das gebrochene Schlüsselbein.
 Nur geringfügig abgebremst, setzte ich meinen Aufstieg fort und hielt
 nicht an, bevor die Finger meiner Hand mit den vorderen Fingergliedern in die
 Rolle gequetscht waren. Glücklicherweise behielt ich meine Geistesgegenwart
 und hielt mich trotz des Schmerzes mit aller Kraft am Seil fest.
 Jedoch schlug die Tonne etwa zur gleichen Zeit unten auf dem Boden auf
 und der Tonnenboden sprang aus der Tonne heraus. Ohne das Gewicht der Ziegel
 wog die Tonne nun etwa 25 kg.
 Ich beziehe ich an dieser Stelle wieder auf mein in Frage 11 angegebenes
 Körpergewicht von 75 kg. Wie Sie sich vorstellen können, begann ich nun
 einen schnellen Abstieg. In der Höhe des dritten Stockes traf ich wieder
 auf die von unten kommende Tonne. Daraus ergaben sich die beiden
 gebrochenen Knöchel und die Abschürfungen an meinen Beinen und meinem
 Unterleib.
 Der Zusammenstoß mit der Tonne verzögerte meinen Fall, so dass meine
 Verletzungen beim Aufprall auf dem Ziegelhaufen gering ausfielen und so
 brach ich mir nur drei Wirbel. Ich bedauere es jedoch, Ihnen mitteilen
 zu müssen, dass ich, als ich da auf dem Ziegelhaufen lag und die leere
 Tonne sechs Stockwerke über mir sah, nochmals meine Geistesgegenwart verlor.
 Ich lies das Seil los, womit die Tonne diesmal ungebremst herunterkam,
 mir drei Zähne ausschlug und das Nasenbein brach.
 Ich bedauere den Zwischenfall sehr und hoffe, Ihnen mit meinen präzisen
 Angaben dienen zu können.
 Für genaue Auskünfte bitte ich Sie, mich anzurufen, da es mir manchmal
 schwer fällt, mich schriftlich auszudrücken.
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